Kohlschabe
(Plutella xylostella)
Schaderreger
und Schadbild
Es
handelt sich um einen gefährlichen Schädling aller Kohlarten,
der aber auch an Rettich, Radieschen, Levkojen und anderen kreuzblütigen
Pflanzen auftreten kann. Die gelblich-grauen Junglarven minieren
zwischen Blattober- und Blattunterhaut. Die älteren sind bis
zu 1 cm lang, bleichgrün, schwarz punktiert, spärlich
behaart und haben einen braunschwarzen Kopf. Sie schaben an der
Blattunterseite, so dass die Blattoberhaut stehen bleibt –
Fensterfraß (4). Später kommt es zu Lochfraß, der
bei starkem Befall, meistens im August, zum Skelettierfraß
führen kann, so daß nur die Blattrippen stehen bleiben.
Beim Blumenkohl werden auch die Blumen angefressen. Die Larven sind
sehr beweglich. Bei Störungen seilen sie sich an einem Gespinstfaden
ab, um ihn später wieder empor zu klettern.
Schädlingsentwicklung
In
den meisten Fällen kommt es bei uns zur Bildung von 3, sich
oft überlappenden Generationen, in warmen Jahren sogar bis
zu 5. Die spindelförmigen Pupen überwintern an Pflanzenresten
und kreuzblütigen Pflanzen (1). Anfang Mai treten die ersten
Motten mit etwa 16 mm Spannweite in Erscheinung (2). Ihre Vorderflügel
sind schmal, grau und mit gelbweiß gewellten Streifen am Hinterrand.
Die Hinterflügel sind am Hinterrand lang gefranst. In Ruhstellung
ist auf dem Flügelrand eine charakteristische gewellte Zeichnung
sichtbar. Die Weibchen legen im Laufe von 10 Tagen an die Blattunterseite
– meist entlang der Blattrippe – 100 bis 200 winzig
kleine, gelbliche Eier einzeln oder in kleinen Gruppen ab (3). Nach
einigen Tagen schlüpfen die Larven und beginnen mit dem Minierfraß,
dann erfolgt der Fensterfraß, der dann zum Lochfraß
übergeht (4). Nach 3-4 Wochen verpuppen sich die Larven auf
der Blattunterseite in einem lockeren Gespinst (5). Aus den bräunlichen
Puppen schlüpfen im Juli nach etwa 10 bis 14 Tagen die Falter
der 2. Generation, die wieder ihre Eier auf die Blattunterseiten
ablegen. Die 3. Generation der Motten (7) kommt meistens im August
vor. Die letzte Generation verpuppt sich zur Winterruhe meist an
Pflanzenresten (8) in einem Kokon.
Vorbeugung
und Bekämpfung
Die
natürlichen Feinde der Raupen sind Sperlinge und andere Vogelarten.
Durch eine restliche Beseitigung der Pflanzenreste und Unkräuter
könnten die Schädlinge bzw. deren Pupen mitvernichtet
werden ( der blaue Balken). Durch frühes Pflanzen und bedarfsentsprechende
Ernährung kann dem Befall entgegengewirkt werden. Durch rechtzeitiges
und seitendichtes Abdecken der Beete mit Schutznetzen kann der Eiablage
und folglich dem Schaden vorgebeugt werden (der blaue Balken).
Eine direkte Bekämpfung kann bei Bedarf mit biologischen Mitteln,
wie z. B. Bacillus thuringiensis-haltigen Präparaten (der grüne
Balken) bzw. Trichograma-Eiparasiten, oder aber mit chemischen Mitteln
durchgeführt werden (der rote Balken).
|